»Ein junger Prager Dichter von stiller Perfektion« titelte Die Zeit über Petr Borkovec. Er ist kein lockerer Rethoriker oder Wortverschwender, eher ein Lyriker der gedrängten Prägnanz. Bereits im Alter von 25 Jahren erhielt Borkovec für seinen Gedichtband Ochoz (»Umgang«) den renommierten Jiri-Orten-Lyrikpreis. Für den Band Polni Prace (»Feldarbeit«) wurde er 2002 mit dem Norbert C. Kaser Preis ausgezeichnet.
Im gleichen Jahr wurde er mit dem Hubert Burda Preis für junge Lyrik gewürdigt. Im Sommersemester übernahm er die 5. Poetik-Dozentur zur »Literatur in Mitteleuropa« in Dresden.
2004 brachte die »Edition Korrespondenzen« den zweisprachigen Gedichtband Nadelbuch heraus. Er dokumentiert als intimes Tagebuch eine subtile Annäherung an die Welt der Mütter und Großmütter, indem er von alltäglichen Gegenständen, privaten Räumen, aber auch Flusslandschaften erzählt. Zugleich ist das Nadelbuch aber auch Chiffre für das Handwerk des Dichters. Borkovec´s Buch zielt in zweifachem Sinne darauf, die Kette nicht zu unterbrechen: jene der eigenen Familie und jene der dichterischen Sprache der Vorgänger.
Während seines DAAD Aufenthalts in Berlin schrieb er am Lyrikband »Amselfassade«, der 2007 erschien.